Obstbaum-Paten gesucht

27. Nov 2020

Arboretum auf dem Gelände bei der Burg wird durch weitere Pflanzungen ergänzt. Projekt der Bürgerstiftung Mühlacker soll im kommenden Jahr an die Stadt übergeben werden.

Pflanzaktion im November-Nebel mit Elsbeth Rommel (Vorstand der Bürgerstiftung), Obstbaum-Kenner Manfred Rapp, Arboretum-Initiator Frank Händle und Petra Herrling von der Stadt Mühlacker (v. li.). Im Hintergrund setzen Christoph Winkelmann und Marko Glivarec einen Baum ein. Foto: Klassen
Pflanzaktion im November-Nebel mit Elsbeth Rommel (Vorstand der Bürgerstiftung), Obstbaum-Kenner Manfred Rapp, Arboretum-Initiator Frank Händle und Petra Herrling von der Stadt Mühlacker (v. li.). Im Hintergrund setzen Christoph Winkelmann und Marko Glivarec einen Baum ein. Foto: Klassen

Mühlacker. „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen.“ Das soll Martin Luther einst gesagt haben. Belegt ist das zwar nicht, aber trotzdem ist für viele Menschen bis heute das Pflanzen von Bäumen ein Zeichen der Hoffnung. Und Hoffnung kann man in der aktuellen Zeit wahrlich brauchen.

„Daher passt das Motto wunderbar zu unserer Aktion und unsere Aktion wunderbar in die Zeit“, sagt Frank Händle, Stiftungsrat der Bürgerstiftung Mühlacker und Initiator des Arboretums oberhalb der Burg Löffelstelz. Zusätzlich zu den bestehenden Bäumen. Sträuchern und Stauden wurden dort seit 2018 zahlreiche Gehölze gepflanzt, darunter viele exotische und sogenannte Klimabäume, die mit den sich wandelnden Wetterbedingungen gut zurecht kommen.

Ein besonderes Highlight im Arboretum ist die Anlage der Obstbäume. Mit Unterstützung des Obst- und Gartenbauexperten des Landratsamtes Bernhard Reisch und dem Mühlacker Bürgerpreisträger Manfred Rapp wurden alte und seltene Obstsorten mit Lokalbezug ausgesucht, die als kulturhistorisches Relikt der Nachwelt erhalten bleiben sollen.

In dieser Woche kamen acht weitere Bäume hinzu, die in den kommenden Jahren leckere und seltene Früchte tragen sollen – Champagner Bratbirnen zum Beispiel, Berner Rosenäpfel, Ersinger Frühzwetschgen oder Scheiders Späte Knorpelkirschen. Gepflanzt wurden die Bäume von Christoph Winkelmann und Marko Glivarec vom Gartenfachbetrieb Bräuninger in Remchingen-Singen, einem Spezialisten für alte Obstsorten. Damit ist dieser Teil des Arboretums mit insgesamt 21 neuen alten Bäumen nun komplett, im Februar wird noch eine Infotafel aufgestellt, auf der interessierte Besucher Wissenswertes über die dort wachsenden Obstsorten erfahren können. Um Pflege und Ernte will sich der Obst- und Gartenbauverein Mühlacker kümmern, wer möchte, kann aber eine Patenschaft für einen der alten Obstbäume übernehmen. „Zwei Bäume haben bereits einen Paten, wir freuen uns natürlich über viele weitere“, sagt Händle.

Damit sind die Pflanzungen im Arboretum aber nicht ganz beendet. Mit Hilfe des Bauhofs werden noch in diesem Jahr 15 Großbäume, 60 bis 70 Sträucher und rund 300 Stauden gepflanzt, unter anderem auch auf dem Areal, auf dem der naturnahe Spielplatz entsteht, wie Petra Herrling vom Mühlacker Umwelt- und Tiefbauamt berichtet. Dann aber ist das Projekt vorläufig abgeschlossen und soll im kommenden Jahr an die Stadt übergeben werden. Am 16. April 2021 ist in Kooperation mit der Volkshochschule eine Arboretum-Führung mit Bernhard Reisch geplant.
[...]
Wer eine Patenschaft für einen der Obstbäume übernehmen will, kann sich per E-Mail an
nfbrgrstftng-mhlckrd wenden.

(Mühlacker Tagblatt Online vom 27.11.2020, Text u. Fotos: Julia Klassen)